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Château Khoury liegt auf einer Höhe von 1.300 m oberhalb der Stadt Zahlé – von hier aus bietet sich ein unvergleichlicher Panoramablick über die gesamte Bekaa-Ebene. Damit ist es eines der höchstgelegenen Weingüter im Libanon, im Winter fällt reichlich Schnee.
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Mitte der 1990er Jahre erwarben Raymond El Khoury, Biologe, und seine elsässische Ehefrau Brigitte, Ärztin für Allgemeinmedizin, ein großes Stück Land, das über 50 Jahre lang brachgelegen hatte. Als ausgesprochene Wein-Liebhaber beschlossen sie, sich an eigene Reben zu wagen.
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So wurden 1995 die ersten 15 ha bestockt, verkauft wurden die Trauben zunächst an andere Winzer. Im Jahr 2002 wurde mit dem Bau des Weingutes begonnen, fertiggestellt wurde es 2004, rechtzeitig zum Vinifizieren des ersten Jahrgangs.
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Obwohl die halbe Ernte wegen Hagelschlages verloren war, konnten mit dem Ertrag aus den restlichen Trauben letztlich noch 25.000 Flaschen befüllt werden – und die Khourys legten mit ihren Weinen einen regelrechten Senkrechtstart hin.
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2005 kam Jean-Paul El Khoury als verantwortlicher Önologe auf das elterliche Weingut, nachdem er drei Jahre lang im Elsaß und zwei Jahre in Reims studiert hatte. Wichtig ist, sagt Jean-Paul, dem Boden das zurückzugeben, was man von ihm erhalten hat – so wird bei den Khourys (wie bei anderen Weinbauern auch) der Trester nach anderthalb Jahren als Dünger in den Boden eingearbeitet, ebenso der geschredderte Rebschnitt.
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So naturnah wie möglich zu arbeiten, ist das Credo der Familie. Ihr Warmwasser bereiten sie mittels Sonnenenergie. Im Keller steht eine Aufbereitungsanlage für das Abwasser, welches gesammelt und in extremen Trockenzeiten zum Bewässern der Felder verwendet wird. Müll wird strikt getrennt, Plastik weitestgehend vermieden.
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Wen wundert es, dass auf Château Khoury (für den Libanon ja eher ungewöhnlich!) elsässische Varietäten wie Chardonnay Riesling, Pinot Gris, Gewürztraminer und Pinot Noir angebaut werden und – anfänglichen Befürchtungen zum Trotz – tatsächlich prächtig gedeihen.
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Außerdem werden aus den Erträgen von Madame Brigittes Obstbäumen diverse Eaux de vie gebrannt, darunter Kirsch- und Zwetschgenwasser. Einen hauseigenen Arak gibt es auch, wobei Wein aus der autochthonen Rebsorte Obeidi als Grundlage dient.
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