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Das Kfardebian-Tal im Herzen des Libanongebirges, 1.000 bis 2.800 Meter hoch gelegen, ist mit seinen Nuss- und Obstplantagen, Wäldern und klaren Bächen eine der wichtigsten landwirtschaftlichen Regionen des Landes. Hier, genauer gesagt im 12.000 Einwohner zählenden Berg- und Skisportzentrum Kfardebian im Distrikt Keserwan (Kesrouan), liegt das Weingut Château Fakra, 44 km von Beirut entfernt.
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Der Biomediziner und Chemiker Dr. Carlos Guillermo Adem, gebürtiger Argentinier, kam 1982 in den Libanon, das Land seiner Vorfahren, um eine Lehrtätigkeit an der Fakultät für Public Health an der Libanesischen Universität anzutreten. Im Jahr 1985 übernahm er, zunächst als Hobby, die seit Jahren stillgelegte Arak-Brennerei, welche sich bereits seit über 300 Jahren im Besitz seiner Familie befand.
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Seinen Arak benannte er nach der nahen höchstgelegenen Tempelanlage, welche die Römer je errichtet hatten – Fakra. Der Bürgerkrieg ließ 1986 die libanesische Währung auf einen Tiefpunkt fallen. Ausländische Markenspirituosen wurden zu teuer, lokale Vertriebsfirmen suchten nach einheimischen Qualitätsprodukten.
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Dr. Adem ging eine Kooperation mit der Fatal Holding ein – binnen der nächsten drei Jahre wurde sein Arak Marktführer. Mit dieser Markenbekanntheit im Rücken entschied sich Dr. Adem ein Jahrzehnt später, ebenfalls unter dem Namen „Fakra“ Wein anzubieten. 1999 kaufte er Trauben von Weinbauern aus dem Bekaa-Tal, produzierte die ersten Weine in seiner eigenen Kellerei und startete mit 50.000 Flaschen den Verkauf.
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Angesichts der hervorragenden Qualität der Weine eine gute Entscheidung – nicht von ungefähr prägte Dr. Adem den bis heute gültigen Spruch „Fakra - le vin des dieux“, der Wein der Götter. Inzwischen verfügt das Weingut über 28 Hektar Rebfläche. Château Fakra produziert jährlich etwa 150.000 Flaschen Wein, die zu 70% exportiert werden.
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Vor ein paar Jahren entstanden neue Gebäude am Sitz des Unternehmens, darunter eine neue Kellerei, um die Produktion von Wein und Arak zu trennen. Hinzu kamen außerdem ein Restaurant und ein Themen-Hotel mit Spa, wo man in Traubensaft baden kann. Insgesamt wurden in dieses Projekt drei Millionen Dollar (ohne den Kauf von Grundstücken gerechnet) investiert.
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Dafür erhielt Château Fakra einen Kredit von 1 Mio. Dollar von der SFI (Société Financière Internationale, World Bank Group), um die Pläne zur Förderung des Tourismus im Libanon umzusetzen. Neben Château Fakra besitzt Weltenbürger Dr. Adem seit 1998 auch ein Weingut in Argentinien (Sol del Plata), und seit 1999 in Frankreich (Coteaux d’Azur).
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