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Am 27. Mai 1998 wurde das Spitzenweingut "Massaya" in Partnerschaft mit Dominique Hébrard (damals Mitbesitzer des Spitzenweinguts Château Cheval Blanc), Hubert de Boüard de Laforest (Château L'Angélus) und Daniel Brunier (Le Vieux Télégraphe/Châteauneuf-du-Pape) von den Inhabern Ramzi und Sami Ghosen der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.
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Michael Ghosn kaufte Anfang der 1970er Jahre ein Grundstück im Bekaa-Tal als Landsitz für seine Familie. Der Bürgerkriegsbeginn 1975 zwang die Familie jedoch, den Besitz in Tanaïl aufzugeben und das Land zu verlassen – insbesondere für die beiden damals acht und sechs Jahre alten Söhne Sami und Ramzi ein schwerer Schritt. Später waren sie erfolgreich als Architekt und Manager in den USA bzw. Frankreich tätig – das Landgut im Libanon war für sie in weite Ferne gerückt.
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Doch der Besuch von Sami Ghosn (links) 1992 auf dem Gut, das er aus seiner Kindheit kannte, brachte ihn auf die Idee, es wieder mit Leben zu füllen. Er zog zurück in den Libanon, investierte 300.000 Dollar in eine Brennerei und begann mit der Produktion von Arak. Sein jüngerer Bruder Ramzi (rechts), vom Erzeugnis seines Bruders überzeugt, kam ebenfalls in sein Heimatland zurück.
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1994 schlug er vor, den Anisschnaps in blauen Designerflaschen abzufüllen und ihn „Massaya“ zu nennen, das arabische Wort für Abenddämmerung – der Name sollte an das unvergleichliche Farbenspiel der untergehenden Sonne im Libanongebirge erinnern. Der Arak wurde dank seiner bemerkenswerten Qualität, der traditionellen Herstellung und der innovativen Flasche sofort ein Riesenerfolg.
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Doch die Ambitionen von Sami Ghosn waren noch größer: Er wollte Wein machen. Sami begegnete Dominique Hébrard (damals Mitbesitzer des Weinguts Château Cheval Blanc in St.-Émilion, heute Château Trianon) und konnte ihn von seinem Vorhaben überzeugen. Zwei weitere französische Partner konnten hinzugewonnen werden.
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Am 27. Mai 1998 wurde der Wein „Massaya“, eine französisch-libanesische Koproduktion, der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Bereits mit dem Jahrgang 1999 gab es drei verschiedene Produktlinien (Classic, Selecton und Reserve) und sechs verschiedene Weine.
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Die gut trinkbaren Weißweine haben etwas attraktiv Feminines, die kernig-maskulinen, langlebigen Rotweine weisen traumhafte Aromen auf und sind vollgepackt mit Frucht. Der rote Spitzenwein Gold Reserve Rouge ist eine Cuvée im Bordeaux-Stil, vinifiziert aus den Sorten Cabernet Sauvignon und Mourvèdre, und mindestens 9 Monate im Barrique ausgebaut.
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Auf der 40 Hektar großen Rebfläche werden außerdem Syrah, Carignan, Cinsault, Merlot, Sauvignon Blanc, Ugni Blanc, Clairette und Chardonnay kultviert. Die Dichte liegt bei 4.000 Stöcken / ha. Mittlerweile werden 80% der Weine werden exportiert, davon 45% nach Kontinental-Europa, 15% nach Großbritannien und Irland, 20% in die USA und nach Kanada, die restlichen 15% in arabische Nachbarländer.
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Seit 1998 wurden in das Weingut rund 12 Mio. Dollar investiert. Das Ziel von Sami und Ramzi Ghosn liegt jedoch nicht darin, mit Massaya so groß wie Ksara oder Kefraya zu werden, sondern herausragende Weine zu produzieren, die weltweit in ausgewählten Vinotheken und Restaurants geführt werden. In Paris z.B. findet man sie bereits in den Weinkellern berühmter Hotels wie z.B. Ritz, Le Crillion und Georges V.. Die Produktion ist daher auf 500.000 Flaschen jährlich limitiert.
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Neben Wein und Arak werden unter dem Markennamen „Nay" (seit 5.000 Jahren gespielte Rohrflöte, ältestes Musikinstrument der Welt) auch Honig und Olivenöl angeboten, beides selbstredend ebenfalls aus eigener Produktion. Weitere libanesische Delikatessen sollen folgen.
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