Caracterwines

Libanon Weine

Der gelernte Schuhmacher Youssef (Joseph) Nakad begann 1923 während der französischen Mandatszeit (1921-1934) in Jdita im Bekaatal mit der Produktion des berühmt gewordenen As-Samir Arak. Später ergänzte er sein Sortiment um Wein, vor allem Süßwein. Damals war es in vielen Familien üblich, selbst Arak und Wein für den Eigengebrauch herzustellen, wenn sie eine Destilliervorrichtung besaßen. Die französischen Soldaten und Beamten kauften ihren Wein bei den örtlichen Haushalten und da ihnen der Wein von Youssef Nakad besonders gefiel, wurde aus seinem Hobby ein Beruf. Er hat sogar von der französischen Armee ein Zertifikat empfangen, das ihn für die Qualität seiner Weine auszeichnet.

Der Ort Jdita hat eine Tradition im Weinbau. Ausgrabungen geben Aufschluß darüber, daß auf dem heutigen Anwesen von Nakad bereits in der Bronzezeit Wein kultiviert wurde.

Nakad baut auf 100 ha selbst Trauben an. Mehr als die Hälfte der für die Produktion benötigten Trauben werden von Erzeugern aus dem Bekaatal hinzugekauft. Die Lese wird von den eigenen Mitarbeitern durchgeführt. Ganzjährig beschäftigt das Weingut zehn Vollzeitmitarbeiter.

Nakad erzeugt acht verschiedene Weine, wobei die drei Rotweine 80% der Produktion ausmachen. Der nur in den besten Jahren erzeugte Château Nakad besteht aus den Sorten Cabernet Sauvignon, Syrah, Grenache und Merlot. Den eigenen Qualitätsanspruch untermauert man mit einer Begrenzung der Erträge von 750 kg pro Hektar.

Auf dem Höhepunkt der Firmengeschichte 1976 produzierte man annähernd 1 Mio. Flaschen und war neben Château Ksara der wichtigste Erzeuger. Die Probleme begannen 1982 mit der israelischen Invasion, als man die Weine nicht mehr vertreiben konnte. Die beladenen Fahrzeuge wurde oft entführt, um Lösegeld zu erpressen. Auch wenn das Lösegeld bezahlt wurde, bekam man nicht immer den Wein zurück.

Von den heute jährlich produzierten 250.000 Flaschen (2003) werden 60% exportiert, vor allem nach Frankreich, aber auch nach Schweden, Kanada, in die USA und die Schweiz und nach Deutschland. Geführt wird das Familienunternehmen heute von den Söhnen des Gründers Salim.